Streifen wir das Problem der rationellen Einfärbung von Druckformen.
Bis ca. 1800 wurde diese Tätigkeit in der Regel von einem zweiten
Gesellen, dem «Ballenmeister» ausgeübt. Er hatte entscheidenden Einfluss
auf Leistung und Qualität. Die zusätzlichen Lohnkosten wollte man aus
wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausmerzen. Das manuelle Einfärben
konnte zwar bis zu einem gewissen Grad beschleunigt werden, was
allerdings von der Qualifikation der Arbeiter abhing. Selbst wenn die
Holzpressen um 1800 mehr Leistung hätten abgeben können, ein
unrealistisches Unterfangen, so lange sie manuell zu bedienen waren.
Ausserdem waren die Buchdrucker in langer Tradition an das manuelle
Einfärben mit Ballen gewöhnt und technischen Neuerungen standen sie
skeptisch gegenüber. 1827 erkannte man, dass durch die Verwendung neuen
Ballen (beispielsweise die Kompositionsballen, die nicht mehr aus einer
Rosshaarfüllung bestanden, sondern einer Mischung aus Leim und Sirup)
wöchentlich ein halber Tag eingespart werden kann. Kurze Zeit danach
goss man die eigentlichen «Druckwalzen».
Applegath und Cowper bauten in London eine Art Farbkastensystem auf
einem Tisch. So lobenswert diese Einrichtung schien, in der täglichen
Praxis stiess sie auf vielerlei Schwierigkeiten, weil offenstehende
Farbe austrocknet und verschmutzt. Bei diesem System handelt es sich um
keine Neuerung, weil schon die Buchdrucker früherer Zeiten ihre Farbe
direkt an der Presse anrieben; z.B. im Antwerpener
Plantin-Moretus-Museum. Lediglich befand sich jetzt die Einrichtung
neben der Presse und nicht mehr im hinteren Pressenbereich.
Foster dagegen brachte eine echte Verbesserung. Der von ihm erfundene
Farbbehälter hatte unten Löcher. Verschob man ihn seitlich, so floss
ein bestimmtes Quantum auf das Farbbrett oder den Farbstein. Diese Farbe
war dann frisch, sauber und konnte besser verarbeitet werden; die
Restfarbe blieb im Behälter und hatte Schutz vor Staub und Schmutz.
1820 erhielt Thomas Parkin ein Patent auf einen Apparat mit Gestell,
Walzen, Schrotbändern, Farbkasten usw., womit die ganze Arbeit des
Farbauftragens verrichtet werden konnte. Das Gestell stand auf der
leeren Seite der Presse, also dem Pressenmeister gegenüber und ein
einziger Mann verrichtete die ganze Arbeit, indem er seinen linken Arm
quer über die Form ausstreckte, während seine Rechte den Deckel aufhob,
die Auftragswalzen ein- oder zweimal über die Form hinzog und wieder an
seinen Ort schob, das Rähmchen zuschlug usw…».
Im Buch «Geschichte der Druckpressen» von Hans-Jürgen Wolf findet man
noch weitere Systeme z.B. von Pluchart und Ruthven, Hugh in Glasgow,
Fairlamp-Gilpin in Boston und Kallmeyer.
Erst als Friedrich Gottlob Koenig sich um 1803 mit dem Bau einer
Buchdruckmaschine beschäftigte, montierte er das Farbwerk mit vier
übereinanderstehenden Walzen mit unterschiedlichem Durchmesser. Die
beiden mittleren mit geringerem Umfang und der Möglichkeit der
seitlichen Verreibung.
Streifen wir das Problem der rationellen Einfärbung von Druckformen. Bis ca. 1800 wurde diese Tätigkeit in der Regel von einem zweiten Gesellen, dem «Ballenmeister» ausgeübt. Er hatte entscheidenden Einfluss auf Leistung und Qualität. Die zusätzlichen Lohnkosten wollte man aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausmerzen. Das manuelle Einfärben konnte zwar bis zu einem gewissen Grad beschleunigt werden, was allerdings von der Qualifikation der Arbeiter abhing. Selbst wenn die Holzpressen um 1800 mehr Leistung hätten abgeben können, ein unrealistisches Unterfangen, so lange sie manuell zu bedienen waren.
Ausserdem waren die Buchdrucker in langer Tradition an das manuelle Einfärben mit Ballen gewöhnt und technischen Neuerungen standen sie skeptisch gegenüber. 1827 erkannte man, dass durch die Verwendung neuen Ballen (beispielsweise die Kompositionsballen, die nicht mehr aus einer Rosshaarfüllung bestanden, sondern einer Mischung aus Leim und Sirup) wöchentlich ein halber Tag eingespart werden kann. Kurze Zeit danach goss man die eigentlichen «Druckwalzen».
Applegath und Cowper bauten in London eine Art Farbkastensystem auf einem Tisch. So lobenswert diese Einrichtung schien, in der täglichen Praxis stiess sie auf vielerlei Schwierigkeiten, weil offenstehende Farbe austrocknet und verschmutzt. Bei diesem System handelt es sich um keine Neuerung, weil schon die Buchdrucker früherer Zeiten ihre Farbe direkt an der Presse anrieben; z.B. im Antwerpener Plantin-Moretus-Museum. Lediglich befand sich jetzt die Einrichtung neben der Presse und nicht mehr im hinteren Pressenbereich.
Foster dagegen brachte eine echte Verbesserung. Der von ihm erfundene Farbbehälter hatte unten Löcher. Verschob man ihn seitlich, so floss ein bestimmtes Quantum auf das Farbbrett oder den Farbstein. Diese Farbe war dann frisch, sauber und konnte besser verarbeitet werden; die Restfarbe blieb im Behälter und hatte Schutz vor Staub und Schmutz.
1820 erhielt Thomas Parkin ein Patent auf einen Apparat mit Gestell, Walzen, Schrotbändern, Farbkasten usw., womit die ganze Arbeit des Farbauftragens verrichtet werden konnte. Das Gestell stand auf der leeren Seite der Presse, also dem Pressenmeister gegenüber und ein einziger Mann verrichtete die ganze Arbeit, indem er seinen linken Arm quer über die Form ausstreckte, während seine Rechte den Deckel aufhob, die Auftragswalzen ein- oder zweimal über die Form hinzog und wieder an seinen Ort schob, das Rähmchen zuschlug usw…».
Im Buch «Geschichte der Druckpressen» von Hans-Jürgen Wolf findet man noch weitere Systeme z.B. von Pluchart und Ruthven, Hugh in Glasgow, Fairlamp-Gilpin in Boston und Kallmeyer.
Erst als Friedrich Gottlob Koenig sich um 1803 mit dem Bau einer Buchdruckmaschine beschäftigte, montierte er das Farbwerk mit vier übereinanderstehenden Walzen mit unterschiedlichem Durchmesser. Die beiden mittleren mit geringerem Umfang und der Möglichkeit der seitlichen Verreibung.
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