Papier ist ein sehr vielseitiges Medium. Es kann besonders leicht und
durchscheinend sein wie Seidenpapier, stark wie ein Halbkarton (…oder
sehr geduldig?). Bilder brillieren auf einer glatte Oberfläche, eine
feine Struktur oder das unregelmässige, natürliche eines Büttenpapiers
gefallen den Fingerspitzen. Nicht nur hochweiss, naturweiss oder farbig
sondern auch glänzend oder matt kann es einem gefallen.
Papier selber von Hand schöpfen
Seit es den Computer gibt, schreiben wir immer seltener auf Papier.
Dennoch ist das Papier nicht mehr wegzudenken: Wir drucken, zeichnen und
malen darauf. Doch wie wird das feine Material hergestellt? Finden Sie
mit dieser Schritt für Schritt-Anleitung heraus und schöpfen Sie es mit
eigenen Händen.
Sie haben gebrauchtes Papier? Perfekt! Werfen Sie es nicht weg,
sondern machen Sie neues Papier daraus. Bevor Sie loslegen können,
müssen Sie noch einige Dinge besorgen und vorbereiten. Sobald Sie alles
Wichtige haben, können Sie zu Hause leicht eigenes Papier schöpfen.
Das brauchen Sie:
- 8 Holzleisten, Grösse frei wählbar
- 8 Eckwinkel
- Schrauben
- 1 Sieb
- Farbloses Öl oder Lack
- Altpapier (Zeitungen, Kopierpapier, Geschenkpapier)
- Küchenmixer
- 1 Becken
- 2 Bretter
- Filz oder MoltonBlätter, Blüten
- Bügeleisen
- Messing- oder Kupferdraht
Vorbereitung für das Papier schöpfen
Der Rohstoff für Ihr eigenes Papier ist Altpapier. Die endgültige Farbe entsteht dann aus der Mischung der verwendeten Papierabfälle. Wegzulassen sind alle Fremdstoffe wie Heftklammern, Klebebänder, Alufolien oder Couvertfensterfolien. Zerreissen Sie das Altpapier in kleine Stücke, die Sie über Nacht in Wasser einweichen. Diese brauchen Sie später für den Papierbrei.
Die Schöpfform besteht aus einem Siebrahmen mit dem darauf
befestigten Schöpfsieb und einem Formrahmen, der den Papierbrei auf dem
Sieb begrenzt und so die fertige Grösse des Papiers bestimmt. Für die
Schöpfform nehmen Sie 8 Holzleisten, die Sie zu zwei separaten Rahmen
mit Eckwinkeln verschrauben. Beide Rahmen können Sie mit Öl oder
farblosem Lack behandeln. Ein nicht rostendes Sieb mit etwa 10 – 20
Maschen pro Zentimeter spannen Sie auf den einen Rahmen und befestigen
es mit Schrauben oder einem Bostitch.
Für den Papierbrei geben Sie portionenweise weiche Schnitzel
in einen Küchenmixer, der zu Dreiviertel mit Wasser gefüllt ist, um
sie zu einem Brei zu zerfasern. Mahlgrad und Verdünnung beeinflussen
das Volumen und die Struktur des geschöpften Papiers.
Die Bütte ist ein Becken, in das die Schöpfform eingetaucht
wird. Als Startmenge geben Sie einen Liter voll Papierbrei und 10 Liter
warmes Wasser in das Becken und mixen es nochmals kräftig durch.
Anleitung zum Papierschöpfen
1. Schritt: Haben Sie alles vorbereitet, können Sie
mit dem Papier schöpfen starten. Rühren Sie die Brühe vor jedem
Schöpfen mit der Hand auf. Legen Sie den Formrahmen auf den Siebrahmen
und halten Sie beides gut zusammen. Tauchen Sie mit einer schöpfenden
Bewegung ein und heben es waagrecht aus der Bütte raus. Eine
gleichmässige Schüttelbewegung während des Abfliessens des Wassers
fördert die Verteilung der Fasern. Wenn das Wasser nur noch tropft,
heben Sie den Formrahmen ab und halten den Siebrahmen schräg, bis das
Restwasser abgelaufen ist.
2. Schritt: Zum Gautschen – so nennt man
den Prozess, bei dem man das geschöpfte Papier löst – benötigen Sie ein
Brett, das grösser ist als das gegautschte Papier. Auf das Brett legen
Sie einen gut angefeuchteten Filz (oder Molton). Den Siebrahmen legen
Sie mit dem Papier nach unten auf den Filz, pressen den Rahmen auf den
Filz und heben ihn anschliessend mit einer leicht rollenden Bewegung
ab. Darüber legen Sie wieder einen Filz. Je nachdem, wie viel Papier
Sie machen möchten und wie viel Brei Sie bereits verbraucht haben,
füllen Sie den Papierbrei in der Bütte wieder auf und beginnen bei
Punkt 1.
3. Schritt: Mit einer Bücherpresse, Schraubzwinge oder mit Gewichten pressen Sie das fertig gegautschte Papier zwischen den Filzen flach.
4. Schritt: Zum Trocknen heben Sie die
möglichst gut ausgepressten Papiere vorsichtig vom Filz ab und hängen
diese auf eine Leine oder legen sie auf eine flache Unterlage.
5. Schritt: Zum Glätten ist eine
Bügelpresse oder ein Bügeleisen praktisch. Zuunterst legen Sie einen
trockenen Filz, darüber das Büttenpapier und schliesslich zuoberst ein
handelsübliches Kopierpapier. Achtung: die Bütten vertragen keine
grosse Hitze.
Gestaltungs-Tipps
Tipp 1: Gestalterisch sind auf den
frisch gegautschten Bögen Blätter, Blüten, Federn und Fäden hübsch.
Legen Sie Ihre Auswahl auf den Büttenbogen und gautschen Sie einen
zweiten dünnen Bogen darüber, damit alles hält.
Tipp 2: Wenn Sie Lust haben, Ihr Papier zu kennzeichnen, dann erstellen Sie ein eigenes Wasserzeichen.
Dieses können Sie aus einem weichen Messing- oder Kupferdraht biegen.
Zum Formen des Drahtes kann man als Vorlage beispielsweise einen
Guetzli-Ausstecher verwenden. Anschliessend nähen Sie die Form mit einem
dünnen Draht auf das Sieb auf, um das Wasserzeichen auf die Bütte zu
bringen. Wenn Sie das fertige selbst geschöpfte Papier gegen das Licht
halten, ist das Zeichen sichtbar.
Papier ist ein sehr vielseitiges Medium. Es kann besonders leicht und durchscheinend sein wie Seidenpapier, stark wie ein Halbkarton (…oder sehr geduldig?). Bilder brillieren auf einer glatte Oberfläche, eine feine Struktur oder das unregelmässige, natürliche eines Büttenpapiers gefallen den Fingerspitzen. Nicht nur hochweiss, naturweiss oder farbig sondern auch glänzend oder matt kann es einem gefallen.
Papier selber von Hand schöpfen
Seit es den Computer gibt, schreiben wir immer seltener auf Papier. Dennoch ist das Papier nicht mehr wegzudenken: Wir drucken, zeichnen und malen darauf. Doch wie wird das feine Material hergestellt? Finden Sie mit dieser Schritt für Schritt-Anleitung heraus und schöpfen Sie es mit eigenen Händen.
Sie haben gebrauchtes Papier? Perfekt! Werfen Sie es nicht weg, sondern machen Sie neues Papier daraus. Bevor Sie loslegen können, müssen Sie noch einige Dinge besorgen und vorbereiten. Sobald Sie alles Wichtige haben, können Sie zu Hause leicht eigenes Papier schöpfen.
Das brauchen Sie:
Vorbereitung für das Papier schöpfen
Der Rohstoff für Ihr eigenes Papier ist Altpapier. Die endgültige Farbe entsteht dann aus der Mischung der verwendeten Papierabfälle. Wegzulassen sind alle Fremdstoffe wie Heftklammern, Klebebänder, Alufolien oder Couvertfensterfolien. Zerreissen Sie das Altpapier in kleine Stücke, die Sie über Nacht in Wasser einweichen. Diese brauchen Sie später für den Papierbrei.
Die Schöpfform besteht aus einem Siebrahmen mit dem darauf befestigten Schöpfsieb und einem Formrahmen, der den Papierbrei auf dem Sieb begrenzt und so die fertige Grösse des Papiers bestimmt. Für die Schöpfform nehmen Sie 8 Holzleisten, die Sie zu zwei separaten Rahmen mit Eckwinkeln verschrauben. Beide Rahmen können Sie mit Öl oder farblosem Lack behandeln. Ein nicht rostendes Sieb mit etwa 10 – 20 Maschen pro Zentimeter spannen Sie auf den einen Rahmen und befestigen es mit Schrauben oder einem Bostitch.
Für den Papierbrei geben Sie portionenweise weiche Schnitzel in einen Küchenmixer, der zu Dreiviertel mit Wasser gefüllt ist, um sie zu einem Brei zu zerfasern. Mahlgrad und Verdünnung beeinflussen das Volumen und die Struktur des geschöpften Papiers.
Die Bütte ist ein Becken, in das die Schöpfform eingetaucht wird. Als Startmenge geben Sie einen Liter voll Papierbrei und 10 Liter warmes Wasser in das Becken und mixen es nochmals kräftig durch.
Anleitung zum Papierschöpfen
1. Schritt: Haben Sie alles vorbereitet, können Sie mit dem Papier schöpfen starten. Rühren Sie die Brühe vor jedem Schöpfen mit der Hand auf. Legen Sie den Formrahmen auf den Siebrahmen und halten Sie beides gut zusammen. Tauchen Sie mit einer schöpfenden Bewegung ein und heben es waagrecht aus der Bütte raus. Eine gleichmässige Schüttelbewegung während des Abfliessens des Wassers fördert die Verteilung der Fasern. Wenn das Wasser nur noch tropft, heben Sie den Formrahmen ab und halten den Siebrahmen schräg, bis das Restwasser abgelaufen ist.
2. Schritt: Zum Gautschen – so nennt man den Prozess, bei dem man das geschöpfte Papier löst – benötigen Sie ein Brett, das grösser ist als das gegautschte Papier. Auf das Brett legen Sie einen gut angefeuchteten Filz (oder Molton). Den Siebrahmen legen Sie mit dem Papier nach unten auf den Filz, pressen den Rahmen auf den Filz und heben ihn anschliessend mit einer leicht rollenden Bewegung ab. Darüber legen Sie wieder einen Filz. Je nachdem, wie viel Papier Sie machen möchten und wie viel Brei Sie bereits verbraucht haben, füllen Sie den Papierbrei in der Bütte wieder auf und beginnen bei Punkt 1.
3. Schritt: Mit einer Bücherpresse, Schraubzwinge oder mit Gewichten pressen Sie das fertig gegautschte Papier zwischen den Filzen flach.
4. Schritt: Zum Trocknen heben Sie die möglichst gut ausgepressten Papiere vorsichtig vom Filz ab und hängen diese auf eine Leine oder legen sie auf eine flache Unterlage.
5. Schritt: Zum Glätten ist eine Bügelpresse oder ein Bügeleisen praktisch. Zuunterst legen Sie einen trockenen Filz, darüber das Büttenpapier und schliesslich zuoberst ein handelsübliches Kopierpapier. Achtung: die Bütten vertragen keine grosse Hitze.
Gestaltungs-Tipps
Tipp 1: Gestalterisch sind auf den frisch gegautschten Bögen Blätter, Blüten, Federn und Fäden hübsch. Legen Sie Ihre Auswahl auf den Büttenbogen und gautschen Sie einen zweiten dünnen Bogen darüber, damit alles hält.
Tipp 2: Wenn Sie Lust haben, Ihr Papier zu kennzeichnen, dann erstellen Sie ein eigenes Wasserzeichen. Dieses können Sie aus einem weichen Messing- oder Kupferdraht biegen. Zum Formen des Drahtes kann man als Vorlage beispielsweise einen Guetzli-Ausstecher verwenden. Anschliessend nähen Sie die Form mit einem dünnen Draht auf das Sieb auf, um das Wasserzeichen auf die Bütte zu bringen. Wenn Sie das fertige selbst geschöpfte Papier gegen das Licht halten, ist das Zeichen sichtbar.
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