Die Ausstellung thematisiert das Aufeinandertreffen von Kulturen am Beispiel der Schweiz und Österreich zur Türkei. Sie zeigt textbasierte Arbeiten auf traditionellen türkischen Stoffen.
Karin Mairitschs Ausstellung in der Kornschütte, Luzern dauerte vom 2. bis am Sonntag dem 20. Juni 2021. Wie im Newsletter angekündigt sind Roger und ich Yvonne am Sonntag vor Ort. Wir spazieren gemütlich durch die Luzerner Altstadt bis zum Kornmarkt und treten in den unglaublich wandelbaren Raum ein. Ich erinnere mich, wie beim Literaturfest unglaublich viele Tische und Gäste da standen und sehe vor meinem geistigen Auge das Gewimmel. Heute sieht es ganz anders aus und es ist still. Roger fragt nach Karin, sie sei noch nach draussen gegangen, erhält er die Antwort. Die Frau am Eingang macht zwei Striche und wendet sich wieder ihrer Literatur zu. Draussen ist Karin jedoch nicht, deshalb schaue ich mich schon einmal zwischen der hängenden Kunst um. «Sie hängen genau so, damit man einen Wiener Walzer durch die Zwischengänge tanzen kann.» lacht Karin, sie ist nun da. Typisch, denke ich: die kleine feine Frau, die einen langen und beeindruckenden Lebenslauf führt, ist einfach klug und witzig.
EIN SCHWEIZER ZÄHLT ALLE TÜRKEN
Karin Mairitsch
Ich höre am Eingang jemand sagen: «es tut mir leid, es sind nur fünfzehn Personen erlaubt.». Da haben wir ja wieder einmal Glück gehabt, denn wir hatten uns nicht beeilt besonders früh zu sein. Die Führung beginnt pünktlich. Karin Mairitsch erzählt uns von davon, dass Atatürk am 29. Oktober 1923 die Republik Türkei gründete. Auf den Trümmern des osmanischen Reiches sollte ein moderner, zivilisierter Staat mit demokratischen Grundsätzen entstehen. Dafür wollte er die Türken zählen. Er rief Schweizer, deren Ruf für Präzision und Genauigkeit weitherum bekannt war. Wie das genau ging, dass die türkische Verfassung nach Schweizer Vorbild gestaltet wurde und somit die Frauen den Männern gleichgestellt wurden, muss ich nochmals nachfragen. In der Realität sieht das, wie wir alle wissen, ganz anders aus.
DASS DER WEG VON KONSTANTINOPEL BIS WIEN „SI WIA A STRUDELTAG ZIAGT“ DER MANN ERZÄHLTE,
Karin Mairitsch
«Und was haben wir hier? Ist euch schon aufgefallen, dass man die Texte rundum lesen kann? Man beginnt einfach irgendwo und liest von oben weiter. Übrigens gibt es im Türkischen nicht für alle deutschen Wörter eine Übersetzung. Zum Beispiel das Wort Heimatlos wurde aus dem Deutschen übernommen, als Einwanderer an der Grenze gefragt wurden, woher sie kämen. Die Türken schrieben es auf ihre Art auf, gerade wie sie es hörten: «HAYMATLOZ».
Während der künstlerischen Arbeit, gab Mairitsch immer wieder Spuren von Farbe auf das frische Papier, welches später für den Druck verwendet wurde. Somit ist jeder Katalog ein Unikat.
Spontan berichtet Roger über die Zusammenarbeit mit Karin in der Werkstatt von Weiss- und Schwarzkunst.
Auf Facebook schreibt sie: Neu erschienen: das mehrsprachige Buch «Die Poesie des Fremden» mit informativen und ungewöhnliche Einblicken in aktuelle und historische Beziehungen zwischen der Türkei/Österreich/ Schweiz. Jedes Buch ein Einzelstück! Limitierte Auflage! Sichert euch ein Exemplar, Bestellungen bei mir möglich. Weitere produktionsbezogene Bilder und Informationen finden Sie hier.
Der erste Auftrag, den wir für und mit Karin Mairitsch machen durften, war für den Verlag Seitensprung, Christina Niederer in Luzern. Das Büchlein hat Verlags-typischerweise das Format von 12 x 12 cm. Unser Beitrag vom Januar 2020.
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Offene Samstage
Analoge Druckkunst entdecken
Die offenen Samstage 2025 sind für alle Kulturerb:innen, die sich für den Buchdruck, den Steindruck (Lithografie), das Handbuchbinden oder das Papiermachen interessieren. Freier Eintritt. Jeweils 13.30–17 Uhr. 1. März 5. April 17. Mai 14. Juni Weitere Terminen und Infos.
Die Ausstellung thematisiert das Aufeinandertreffen von Kulturen am Beispiel der Schweiz und Österreich zur Türkei. Sie zeigt textbasierte Arbeiten auf traditionellen türkischen Stoffen.
Karin Mairitschs Ausstellung in der Kornschütte, Luzern dauerte vom 2. bis am Sonntag dem 20. Juni 2021. Wie im Newsletter angekündigt sind Roger und ich Yvonne am Sonntag vor Ort. Wir spazieren gemütlich durch die Luzerner Altstadt bis zum Kornmarkt und treten in den unglaublich wandelbaren Raum ein. Ich erinnere mich, wie beim Literaturfest unglaublich viele Tische und Gäste da standen und sehe vor meinem geistigen Auge das Gewimmel. Heute sieht es ganz anders aus und es ist still. Roger fragt nach Karin, sie sei noch nach draussen gegangen, erhält er die Antwort. Die Frau am Eingang macht zwei Striche und wendet sich wieder ihrer Literatur zu. Draussen ist Karin jedoch nicht, deshalb schaue ich mich schon einmal zwischen der hängenden Kunst um. «Sie hängen genau so, damit man einen Wiener Walzer durch die Zwischengänge tanzen kann.» lacht Karin, sie ist nun da. Typisch, denke ich: die kleine feine Frau, die einen langen und beeindruckenden Lebenslauf führt, ist einfach klug und witzig.
Ich höre am Eingang jemand sagen: «es tut mir leid, es sind nur fünfzehn Personen erlaubt.». Da haben wir ja wieder einmal Glück gehabt, denn wir hatten uns nicht beeilt besonders früh zu sein. Die Führung beginnt pünktlich. Karin Mairitsch erzählt uns von davon, dass Atatürk am 29. Oktober 1923 die Republik Türkei gründete. Auf den Trümmern des osmanischen Reiches sollte ein moderner, zivilisierter Staat mit demokratischen Grundsätzen entstehen. Dafür wollte er die Türken zählen. Er rief Schweizer, deren Ruf für Präzision und Genauigkeit weitherum bekannt war. Wie das genau ging, dass die türkische Verfassung nach Schweizer Vorbild gestaltet wurde und somit die Frauen den Männern gleichgestellt wurden, muss ich nochmals nachfragen. In der Realität sieht das, wie wir alle wissen, ganz anders aus.
«Und was haben wir hier? Ist euch schon aufgefallen, dass man die Texte rundum lesen kann? Man beginnt einfach irgendwo und liest von oben weiter. Übrigens gibt es im Türkischen nicht für alle deutschen Wörter eine Übersetzung. Zum Beispiel das Wort Heimatlos wurde aus dem Deutschen übernommen, als Einwanderer an der Grenze gefragt wurden, woher sie kämen. Die Türken schrieben es auf ihre Art auf, gerade wie sie es hörten: «HAYMATLOZ».
Auf Facebook schreibt sie: Neu erschienen: das mehrsprachige Buch «Die Poesie des Fremden» mit informativen und ungewöhnliche Einblicken in aktuelle und historische Beziehungen zwischen der Türkei/Österreich/ Schweiz. Jedes Buch ein Einzelstück! Limitierte Auflage! Sichert euch ein Exemplar, Bestellungen bei mir möglich. Weitere produktionsbezogene Bilder und Informationen finden Sie hier.
Der erste Auftrag, den wir für und mit Karin Mairitsch machen durften, war für den Verlag Seitensprung, Christina Niederer in Luzern. Das Büchlein hat Verlags-typischerweise das Format von 12 x 12 cm. Unser Beitrag vom Januar 2020.
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